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Für Anselm Kiefer lässt sich die Welt nicht gänzlich begreifen. Über die Kunst nähert er sich ihr an. Grau, die Farbe des Zweifels, dominiert sein Werk, das den Krieg behandelt. Sein hier gezeigtes Bild "Innenraum" wird wie der Großteil seiner Arbeit missverstanden, kritisiert und frenetisch gefeiert.
Gotthard Graubner : Schwarze Haut: Dieses Bild wurde 1969 vom Düsseldorfer Künstler Gotthard Graubner gemalt. Er nannte es "Black Skin". Aber dieser Titel hilft uns nicht sehr, zu verstehen, was Graubner uns hier zu sagen versucht. Wir müssen uns das Bild selbst genauer ansehen. "Schwarze Haut" ist kein Bild im traditionellen Sinne des Wortes.
Konrad Klapheck hat einen festen Platz in der Nachkriegsavantgarde in Deutschland. Sein Stil weist Merkmale des Surrealismus und des Neorealismus auf: Viele seiner Motive sind scheinbar realistische, aber verfremdete Automaten. Sein hier behandeltes Bild "Der Krieg" zählt zu seinen berühmtesten Werken.
Georg Baselitz: Die großen Freunde: Baselitz erlaubt Andeutungen von Brutalität und Angst in seine Bilder ein. Aber angesichts der Monotonie und Grauheit des modernen Lebens haben seine Untertanen dennoch eine stärkere Anziehungskraft als unser Gefühl von Traurigkeit, Schock oder Abscheu.
Fritz Winter lernte vor dem Krieg am Bauhaus in Dessau, distanzierte sich aber frühzeitig von den Lehren. Nach dem Krieg war Winter Mitbegründer der Künstlergruppe "ZEN 49" in München. Fritz Winter gilt als wichtiger Vorreiter der Abstraktion in Europa. Hier wird sein Bild "Komposition in Blau" vorgestellt.
Henry Raeburn: Reverend Robert Walker beim Schlittschuhlaufen: "In den 1780er Jahren gab es eine Reihe ungewöhnlich kalter Winter und alle schottischen Seen froren zu, weshalb die wohlhabenden Bürger von Edinburgh einen Schlittschuhverein gründeten. Um sich als Mitglied zu qualifizieren, musste man einen vollen Kreis auf einem Bein laufen und genau das tut dieser würdige Herr..."
David Wilkie : William Bethune mit Frau und Tochter: "Ganz selten taucht ein Bild plötzlich auf und wird sofort als Meisterwerk gefeiert und noch seltener kommt es vor, daß sein Maler höchstens 19 Jahre alt ist. Dieses Gruppenbild war bis vor ein paar Jahren unbekannt und dominiert nun das eine Ende des schottischen Flügels in der Nationalgalerie von Schottland. Es stammt von David Wilkie, der später zum erfolgreichsten Maler Schottlands aufstieg..."
William McTaggart: Der Sturm: "William McTaggart war ein schottischer Maler, der in Hörweite des Atlantischen Ozeans geboren wurde und dort jeden seiner Sommer verbrachte, um ihn zu malen. In der Nationalgalerie von Schottland in Edinburgh hängt sein wohl berühmtestes Bild "Der Sturm", gemalt 1890, als der Maler 55 war. Fischerboote sind in Seenot, sie laufen voll Wasser und werden abgetrieben. Das eigentliche Thema ist der Sturm als solcher..."
John Everett Millais: Ophelia: "Shakespeare war eine beliebte Quelle für die Künstler des 19. Jahrhunderts, und als junger Mann mit Sinn für romantische Melancholie ließ auch John Everett Millais sich verständlicher Weise vom Tod der Ophelia anziehen, der so schön im 4. Akt von Hamlet beschrieben ist."
Der amerikanische Maler Reginald Marsh zählte zur Schule der neuen Sachlichkeit. Seine Bilder entstanden in den 1930er und 1940er Jahren vor allem in New York, wo er an der Art Students League erst gelernt und dann gelehrt hat. Der Film behandelt sein berühmtes Werk "Twenty-Cent Movie" (Zweigroschen Kino).
Meister der weiblichen Halbfiguren: Bildnis einer jungen Frau: Die Geschichte der Porträtmalerei sagt mehr darüber aus, was von den Menschen erwartet wurde, als was sie wirklich waren. Dies gilt insbesondere für Frauenporträts, die fast alle von Männern gemalt wurden und Frauen ausnahmslos so darstellen, wie Männer es sich gewünscht hatten. Dieses Porträt aus dem frühen oder mittleren 16. Jahrhundert ist ein typisches Beispiel. Es ist eher eine Studie eines sozialen Typs als eines Individuums. Junge Schönheit als Vorbild für Frömmigkeit.
In bestimmten Perioden scheinen sich die Gemälde stark in die Kunst Nordeuropas und die des Südens zu teilen. Zum Bsp. die als Hochrenaissance bekannte Ära im frühen 16. Jahrhundert. Albrecht Dürer jedoch, ein deutscher Maler, konnte diese Kluft erfolgreich überbrücken. Zweimal überquerte Dürer die Alpen nach Venedig und malte bei seinem zweiten Besuch das "Porträt einer jungen venezianischen Frau".
Joachim Patinier: "Taufe Christi": "Opus Joachim D. Patinier" liest man in der Mitte am unteren Bildrand. Leider fehlt eine Datierung, doch aus stilistischen Gründen muss das Bild in der mittleren Schaffenszeit Patiniers entstanden sein, in den Jahren zwischen 1515-1520.
Hans Memling: "Johannes-Altärchen" Dieser kleine Flügelaltar ist ein Werk des Hans Memling. Memling lebte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in der niederländischen Stadt Brügge. Er liebte, wie viele seiner Künstlerkollegen, eine Malerei, in der sich aufmerksame Naturbeobachtung mit korrekter Raumdarstellung und köstlicher Farbigkeit verbinden sollte.
Parmigiano: Bildnis einer jungen Dame: "Abseits der Pracht seines Rahmens, hat dieses Portrait einer jungen Dame aus dem 16. Jahrhundert kein identifizierbares Umfeld, wir wissen nicht einmal, wer sie ist. Laut ihrer Kopfbedeckung und ihrer Kleidung ist sie wohlhabend oder zumindest hergerichtet, um so zu wirken.Der Künstler schien mehr interessiert an ihrer Kleidung als an ihr, was uns bereits etwas über den Maler offenbart. Er mochte es, zu protzen..."
Giuseppe Arcimboldo: Feuer "Alles ist mit dem Feuer verbunden - sogar das Abzeichen auf dem Goldenen Vlies des Mannes, da ein Teil des Emblems des noblen Ordens ein Feuerstein war. Aber warum? Und für wen? Kaum für die Liebe zur Schönheit, mag man denken. Die Antwort liegt im seltsamen Geschmack von Maximilian II., Heiliger Römischer Kaiser, Kaiser von Deutschland, böhmischer König..."
Lorenzo Lotto: "Maria mit dem Kind und den Heiligen Katharina und Jakobus dem Älteren" Als Fünfzigjähriger malt Lorenzo Lotto dieses Bild um 1530. Es zeigt Maria, der ein Engel huldigt, mit dem Kind und zwei Heilige in einer ruhigen Sommerlandschaft. Die Szene ist auf Leinwand gemalt. Sie mißt ungefähr anderthalb Quadratmeter. Seit über 300 Jahren gehört Werk in die ehemals Kaiserlichen Sammlungen in Wien.
Eins der bedeutenden Gemälde von Jacob van Ruisdael ist das Bild mit dem Titel "Der große Wald". Es entstand gegen Ende der 1650er Jahre, ist 140cm hoch und 180 cm breit - und damit weniger die Darstellung eines großen Waldes als das große Bild eines Waldes. Es zeigt bewegte Erdoberfläche. Auf ihr wachsen Gräser und Kräuter, Büsche und vor allem Bäume.
Sir Anthony van Dyck hat dieses Bild von Samson und Delilah zwischen 1628 und 1630 gemalt. Es befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien. Der israelitische Held Samson wurde von seiner Geliebten an seine Feinde verraten. Es ist eine dramatische Geschichte. Simson war ein Nazarit, der sich von Geburt an dem Dienst Gottes widmete. Aber er hat sein Gelübde gebrochen und eine Philisterin aufgenommen.
Yves Tanguy: Um vier Uhr im Sommer, die Hoffnung?: Das Bild scheint uns in die geheimnisvolle Welt der Tiefsee zu versetzen: Grünes Gewässer, schlammiger Meeresgrund mit phallischen Hoffnung Seerosen und einem schleierartigen Quallengebilde. Da und dort gleiten biomorphe Larven vorüber und im Zentrum schwebt eine gelb-weiße Muschel, deren rechte Hälfte an einen Flügel erinnert.
29 Jahre alt ist Sonia Delaunay, als sie sie 1914, kurz vor Ausbruch des I. Weltkriegs, dieses sehr großformatige Bild malt, das heute im Pariser Centre Pompidou hängt. Zwei konzentrische Kreise beherrschen das Bild. Der eine steht auf der senkrechten, der andere auf der waagerechten
Unter den Hauptwerken von Braque und Picasso zieht im Centre Georges Pompidou eine hochformatige Komposition sofort den Blick auf sich: das Stillleben des Spaniers Juan Gris mit dem Titel "Frühstückstisch". Karge Konturen lassen Kaffeemühle, Kanne, Flasche, Schale und eine Zeitung erkennen.
1955 vollendete Giacometti das Bildnis des französischen Schriftstellers Jean Genet. Die Figur ist individuell aufgefasst. Die bekannten äußeren Erscheinungsmerkmale des Dargestellten sind erkennbar. Doch das Bild ist eigentümlich objektiviert. Giacometti geht es nicht um einfache Wiedererkennbarkeit.
Richard Estes: Ansonia: Das Bild zeigt eine Straße in New York. Oberer Broadway, westlich vom Central Park; feinere Gegend. Es zeigt diese Straße in einem wie beliebigen Ausschnitt. Nichts ist besonders hervorgehoben, alles, ob nah oder fern, ist in gleichförmiger Dichte da: die zuverlässig verlegten Platten des Gehwegs, die blaugraue Asphaltpiste mit den weißen Fahrbahnmarkierungen, der Hamburge-Shop am Fuß des Hochhauses.
Georgia O?Keeffe ist eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr Stil wandelte sich im Laufe der Zeit vom Abstrakten hin zum Gegenständlichen, das oft auch als sinnlich wahrgenommen wird. Das hier gezeigte Stillleben "Die weiße Kattun-Blume" stammt aus dieser späteren Phase.
Er malte den "Lautenspieler" um das Jahr 1596 im Alter von 25 Jahren. Ein Zeitgenosse berichtet, Caravaggio hätte dies Bild einmal als sein Schönstes bezeichnet. Der Lautenspieler ist ein Junge. Caravaggios frühe Bilder zeigen eine starke Vorliebe für diese lässigen schönen Geschöpfe, die einen Grenzbereich zwischen den beiden Geschlechtern bevölkern.
Ernst Wilhelm Nay: Grauzug: Malen heißt, mit Farbe ein Bild zu schaffen." Diese Worte fassen das Leben und Werk des deutschen Malers Ernst Wilhelm Nay sehr gut zusammen. Und so beschrieb er oft das zentrale Anliegen seiner Arbeit. Das Gemälde "Grey Passage" ist typisch für Nays spätes Werk, in dem er häufig Kreise - oder Scheiben - verwendete, um endlose Variationen mit den Effekten von Licht, Farbe und Bewegung zu erzielen.
Von den sogenannten seltenen Krankheiten sind insgesamt etwa sieben Prozent der Menschen betroffen. Medikamente sind oft teuer, da sie nicht massenweise produziert werden. Der Film erklärt diese Situation anhand von Beispielen und zeigt, welche schwerwiegenden ethischen Fragen dadurch aufgeworfen werden.
Angst ist ein natürliches Gefühl, das uns vor Gefahren schützt. Aber sie kann auch überhandnehmen und krankhaft werden: In Europa leiden rund 60 Millionen Menschen unter Angst- und Panikattacken. Wie sie damit umgehen, was dahinterstecken kann und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, zeigt dieser Film.
Arnulf Rainer löste starke Emotionen aus: Es gab verschiedentlich Eklats um seine Arbeit und sein Verhalten, allerdings wurde er für sein Werk auch mehrfach ausgezeichnet. Sein Werk "Over-Painted Self-Portrait" ist ein typisches Beispiel für seine nicht nur destruktive Kunst aus den frühen 1960er-Jahren.