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Arnulf Rainer löste starke Emotionen aus: Es gab verschiedentlich Eklats um seine Arbeit und sein Verhalten, allerdings wurde er für sein Werk auch mehrfach ausgezeichnet. Sein Werk "Over-Painted Self-Portrait" ist ein typisches Beispiel für seine nicht nur destruktive Kunst aus den frühen 1960er-Jahren.
Lucio Fontana stellte die statischen Kunstgattungen infrage und wollte ihre Grenzen zugunsten einer dynamischen Kunst eingerissen wissen. Wie das aussehen kann, zeigte er mit seinem Werk "Concetto Spaziale", das anders als herkömmliche Bilder auch einen Aspekt aus dem skulpturalen Bereich aufweist.
Jacob van Ruisdael gilt als einer der herausragenden Landschaftsmaler des Goldenen Zeitalters der Niederlande. Das ist an seinem Bild "The Large Forest" besonders deutlich zu sehen: Die Bäume ragen mächtig in den Himmel, die Wanderer wirken winzig und das Bild verfügt über eine außergewöhnliche Tiefe.
Paul Delvaux: Pygmalion: "Da Paul Delvaux besonders an der griechischen und römischen Antike interessiert war, überrascht es nicht, dass er sich zu Ovids Geschichte des jungen zyprischen Bildhauers Pygmalion hingezogen fühlte. Der selbsternannte Frauenhasser nutzte sein Talent, um eine Statue einer Frau zu kreieren, in die er sich obsessiv verliebte..."
Niklaus Manuel Deutsch: "Pyramus und Thisbe": "Basel war das Zentrum des Humanismus und fing die Essenz des Mittelalters perfekt ein, da es von dem modernen Zeitalter, das hungrig nach Wissen war, abgelöst wurde. Klassische Kultur kreuzte sich mit dem Christentum; und in dem Mittelpunkt der Kunst stand der Mensch - seine Taten und sein Kummer, seine Beziehung zur Natur..."
Der belgische Künstler Fernand Khnopff studierte an der Brüsseler Kunstakademie und malte Porträts und naturalistische Landschaften, ehe er sich dem Symbolismus zuwandte. Sein hier besprochenes Bild "Liebkosungen" ist ein typisches Beispiel für seine Auseinandersetzung mit dem Mythos der Menschheit.
Jan Massys: Flora: "Uns mit ihrem aufmerksamen Blick fixierend und süß lächelnd zieht uns diese wunderschöne junge Frau in ihren Bann. Ihre Merkmale sind regelmäßig und raffiniert, ihre Haut blass. In ihrem kupferfarbenen Haar trägt sie ein Juwelendiadem. Sie ist exquisit in eine transparente Robe gekleidet, die aus so zartem Stoff ist, dass der wohlgeformte Körper, den der Maler uns geschickt durch die Kleidung zeigt, fast nackt wirkt..."
Georgia O?Keeffe ist eine der bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr Stil wandelte sich im Laufe der Zeit vom Abstrakten hin zum Gegenständlichen, das oft auch als sinnlich wahrgenommen wird. Das hier gezeigte Stillleben "Die weiße Kattun-Blume" stammt aus dieser späteren Phase.
Richard Estes: Ansonia: Das Bild zeigt eine Straße in New York. Oberer Broadway, westlich vom Central Park; feinere Gegend. Es zeigt diese Straße in einem wie beliebigen Ausschnitt. Nichts ist besonders hervorgehoben, alles, ob nah oder fern, ist in gleichförmiger Dichte da: die zuverlässig verlegten Platten des Gehwegs, die blaugraue Asphaltpiste mit den weißen Fahrbahnmarkierungen, der Hamburge-Shop am Fuß des Hochhauses.
Die verwitwete junge Marquise ist nach einem Überfall auf eine Festung schwanger, kann sich aber an nichts erinnern. Sie findet den Vater des Ungeborenen und heiratet ihn, um der Schande zu entgehen. Heinrich von Kleists Novelle wird zusammengefasst, modernisiert und mit Playmobilfiguren nacherzählt.
Bartolomé Esteban Murillo weckte das Interesse Katharinas der Großen; sie erwarb sein hier besprochenes Bild "Rast auf der Flucht nach Ägypten". Die verständliche Darstellung der jungen Mutter, die ihr schlafendes Kind betrachtet, und des wachsamen Josef im Hintergrund verzückte die Kritiker reihenweise.
Sir Anthony van Dyck hat dieses Bild von Samson und Delilah zwischen 1628 und 1630 gemalt. Es befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien. Der israelitische Held Samson wurde von seiner Geliebten an seine Feinde verraten. Es ist eine dramatische Geschichte. Simson war ein Nazarit, der sich von Geburt an dem Dienst Gottes widmete. Aber er hat sein Gelübde gebrochen und eine Philisterin aufgenommen.
Yves Tanguy: Um vier Uhr im Sommer, die Hoffnung?: Das Bild scheint uns in die geheimnisvolle Welt der Tiefsee zu versetzen: Grünes Gewässer, schlammiger Meeresgrund mit phallischen Hoffnung Seerosen und einem schleierartigen Quallengebilde. Da und dort gleiten biomorphe Larven vorüber und im Zentrum schwebt eine gelb-weiße Muschel, deren rechte Hälfte an einen Flügel erinnert.
29 Jahre alt ist Sonia Delaunay, als sie sie 1914, kurz vor Ausbruch des I. Weltkriegs, dieses sehr großformatige Bild malt, das heute im Pariser Centre Pompidou hängt. Zwei konzentrische Kreise beherrschen das Bild. Der eine steht auf der senkrechten, der andere auf der waagerechten
Unter den Hauptwerken von Braque und Picasso zieht im Centre Georges Pompidou eine hochformatige Komposition sofort den Blick auf sich: das Stillleben des Spaniers Juan Gris mit dem Titel "Frühstückstisch". Karge Konturen lassen Kaffeemühle, Kanne, Flasche, Schale und eine Zeitung erkennen.
1955 vollendete Giacometti das Bildnis des französischen Schriftstellers Jean Genet. Die Figur ist individuell aufgefasst. Die bekannten äußeren Erscheinungsmerkmale des Dargestellten sind erkennbar. Doch das Bild ist eigentümlich objektiviert. Giacometti geht es nicht um einfache Wiedererkennbarkeit.
In einem schmalen Hochformat türmen sich rechteckige Formen, darin eingebettet Menschen, Häuser, Tiere, Bäume. Am oberen Rand ein kleines Stück Himmel. Dargestellt ist ein Ausschnitt aus einer ländlichen Szenerie; nach den Seiten und nach unten könnte sie sich unendlich fortsetzen. "Campagne heureuse" hat der Künstler das Bild genannt, "Glückliches Land".
Er malte den "Lautenspieler" um das Jahr 1596 im Alter von 25 Jahren. Ein Zeitgenosse berichtet, Caravaggio hätte dies Bild einmal als sein Schönstes bezeichnet. Der Lautenspieler ist ein Junge. Caravaggios frühe Bilder zeigen eine starke Vorliebe für diese lässigen schönen Geschöpfe, die einen Grenzbereich zwischen den beiden Geschlechtern bevölkern.
Rembrandt ist der Maler bewegender menschlicher Dramen, die sich häufig im Halbdunkel abspielen. Oft sind es Geschichten aus der Bibel: In diesem handelt es sich um das bekannte Gleichnis aus Lukas-Evangelium, in dem Christus den Pharisäern die Heimkehr des verlorenen Sohnes beschreibt.
In einem der 353 Säle der Eremitage in St.Petersburg hängt dieser lebensgroße Akt von Lucas Cranach, dem deutschen Maler des 16.Jahrhunderts. Dargestellt sind "Venus und Amor", und es war das erste Bild zu diesem Thema, das der Maler in den nächsten dreißig Jahren immer wieder aufnehmen sollte. "Venus und Amor" gehörte zu einer Vielzahl von europäischen Meisterwerken, die die unersättliche russische Kaiserin Katharina die Große im 18.Jahrhundert erwarb.
Lorenzo Lotto: "Maria mit dem Kind und den Heiligen Katharina und Jakobus dem Älteren" Als Fünfzigjähriger malt Lorenzo Lotto dieses Bild um 1530. Es zeigt Maria, der ein Engel huldigt, mit dem Kind und zwei Heilige in einer ruhigen Sommerlandschaft. Die Szene ist auf Leinwand gemalt. Sie mißt ungefähr anderthalb Quadratmeter. Seit über 300 Jahren gehört Werk in die ehemals Kaiserlichen Sammlungen in Wien.
Nach der Revolution wurden 1918 in Russland die großen privaten Kunstsammlungen verstaatlicht und so kam die Sowjetunion in den Besitz von 140 modernen französischen Bildern. Darunter auch eines von Gauguin dessen Titel "Nave Nave Moe" lautet und "Zärtliche Träumerei" bedeutet. Wie die meisten Personen auf den Bildern von Gauguin mit Sujets aus Tahiti, gehören auch diese beiden Frauen eher der Mythologie als der Wirklichkeit an.
"Halfdan Egedius war erst 17 Jahre alt, als er 1895 dieses kraftvolle Portrait von Mari Clasen, einer jungen Bauersfrau aus Bo in Norwegen, malte. Sein Motiv trägt ein für diese Region typisches buntes Volkskostüm. Egedius war fasziniert von der Idee eines unverwechselbaren nationalen Charakters, der zu der Zeit herrschend war. Diese Vision erfüllte sich in dem ländlichen Ort Telemark in Norwegen..."
Kitty Kielland zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen des norwegischen Naturalismus und ist berühmt für ihre Landschaftsmalereien. Sie studierte in Karlsruhe und in München und arbeitete in Paris. Ihr hier besprochenes Bild "Sommernacht" entstand 1886 in Fleksum, einer Farm in der Nähe von Oslo.
Harriet Backer war als Künstlerin eine Wegbereiterin für zahlreiche Kolleginnen. Impressionismus beeinflusste sie, einer Malerschule gehörte sie aber nicht an. Backer lernte in Norwegen, in Berlin und München und arbeitete in Paris. Ihr hier besprochenes Bild "Taufe in Tanum" gilt als ihr Meisterwerk.
Harald Sohlberg lernte zunächst Dekorations- und Theatermalerei, ehe er sich ganz der Kunst widmen konnte. Seine Landschaftsbilder werden der Neoromantik zugeordnet, allerdings entwickelte der Künstler einen eigenen Stil. Das hier besprochene Bild "Sommernacht" zeigt den Blick von seinem Balkon in Oslo.
Edvard Munch war Maler und Grafiker des Symbolismus. Nachdem er in Norwegen gelernt hatte, ging er nach Paris und Berlin. In letzterer Stadt verursachte seine Ausstellung einen Skandal, der als Geburtsstunde der Moderne der hiesigen Kunst gilt. Sein Bild "Asche" trägt den Beinamen "Nach dem Sündenfall".
"Das sitzende Mädchen ist in eine volkstümliche Tracht gekleidet. Das weiße Leinenhemd mit breiten Ärmeln reich bestickt. Solche farbigen Stickereien kannte Mucha aus seinem südmährischen Dorf, in dem er aufgewachsen war. Das einfache Bauernmädchen mit einem Kranz aus Efeu erscheint im späteren Werk Muchas immer wieder. Es ist die Verkörperung des profanen Lebens, das nicht nur aus Schönheit, sondern auch aus Leid, Unglück und Kummer besteht..."
Frantisek Kupka studierte in Prag und Wien Kunst, arbeitete in Paris und lehrte an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Sein Stil erfuhr viele Wandlungen und lässt sich kaum einordnen. Das hier behandelte Bild "Amorpha" ist gänzlich abstrakt und wurde vom Publikum erst mit Unverständnis betrachtet.
Eins der bedeutenden Gemälde von Jacob van Ruisdael ist das Bild mit dem Titel "Der große Wald". Es entstand gegen Ende der 1650er Jahre, ist 140cm hoch und 180 cm breit - und damit weniger die Darstellung eines großen Waldes als das große Bild eines Waldes. Es zeigt bewegte Erdoberfläche. Auf ihr wachsen Gräser und Kräuter, Büsche und vor allem Bäume.