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Materialtyp:
Film (Playmobilfilm)
Gesamtspielzeit: 6 Minuten Produktionsjahr: 2022
Studio, Verleih, Vertrieb: Michael Sommer
Altersfreigabe: Lehrprogramm gemäß § 14 JuSchGSprachen: Deutsch
"Sieben Jahre habe ich in Kiew gelebt, dann bin ich geflohen und habe mir vorgenommen, nie wieder zurückzukehren." - Als Tanja Maljartschuk diese Worte 2011 für den Sammelband WODKA FÜR DEN TORWART schreibt, ist das noch eine individuelle und ziemlich freundliche Hassliebe zwischen ihr und der ukrainischen Hauptstadt. Heutzutage, in Kriegszeiten, gewinnt ihr Text KIEW: MEIN PERSÖNLICHER REISEFÜHRER eine ganz andere Tragweite, denn er zeigt uns, welche Art von Stadt und Gesellschaft angegriffen wird. SOMMERS WELTLITERATUR fasst in wenigen Minuten zusammen, aber bitte betrachten Sie dies als eine Einladung zum Selberlesen, denn das ist das eigentliche Vergnügen.
Die seit vielen Jahren in Wien lebende ukrainische Schriftstellerin Tanja Maljartschuk ist der deutschsprachigen Leserschaft spätestens seit 2018 sehr bekannt, als sie den renommierten Bachmann-Preis erhielt. In KIEW: MEIN PERSÖNLICHER REISEFÜHRER beschreibt sie die vielen Menschen aus der Provinz, die in die Metropole gekommen sind, die Bahnhöfe und den Flughafen als Tore zur Stadt, dann die wichtige Metro (einschließlich der Möglichkeit, sie als Bunker zu nutzen!). Es geht um Elends- und Nobelviertel und die streunenden Hunde, die sich hier wie dort herumtreiben und eher schrecklich behandelt werden. Über Friedhöfe und das Bestattungswesen hat sie ein interessantes Stück Wirtschaftsgeschichte zu erzählen, bevor sie mit einem wirklich wichtigen Ort endet: Die psychiatrische Pawlow-Klinik, auf dem Gelände des einstigen Kyrill-Klosters errichtet und direkt neben der Schlucht Babyj Jar gelegen, in der von den Nationalsozialisten hunderttausende Juden und vom sowjetischen NKWD ukrainische Nationalisten ermordet wurden. Die Bezüge zum Heute könnten beklemmender nicht sein.
"Aber so ist die Stadt. Sie lässt sich nicht küssen, sie will nicht geliebt werden. Vielleicht braucht sie auch gar keine Liebe. Sie sitzt mit meiner Freundin auf dem Balkon, raucht, bekämpft Tauben und wartet, dass sich die Zeiten wieder ändern." (KIEW: MEIN PERSÖNLICHER REISEFÜHRER von Tanja Maljartschuk)
Informationen für Lehrer*innen: Handys weg, Deutschlektüre? Michael Sommer geht einen anderen Weg: Zusammen mit einem riesigen Playmobilensemble, verständlicher Sprache und viel plattem Humor holt er Schüler*innen und Student*innen da ab, wo sie ohnehin unterwegs sind: im Internet. In seinen Videos stellt er die Figuren und die Handlung der wichtigsten Werke der Weltliteratur in kompakter und unterhaltsamer Weise vor.
Das Video eignet sich als Einstieg in die Behandlung des Stückes, als Kurzinformation dazu oder auch als Zusammenfassung bzw. Wiederholung vor einer Klausur oder Prüfung.
Für sein Projekt SOMMERS WELTLITERATUR TO GO wurde der Theatermacher und Literaturwissenschaftler Michael Sommer 2018 mit einem Grimme-Online-Award in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" ausgezeichnet.
Für eine Lehrkraft (zum Einsatz in der Schule)
Für alle Lehrkräfte einer Schule (zum Teilen mit allen Lernenden der Schule)
Für alle Schulen einer Gebietskörperschaft (Kreis, kreisfreie Stadt) oder einer Landeskirche zur Distribution auf dem eigenen Bildungsserver des Medienzentrums.
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