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Materialtyp:
Film (Spielfilm)
Gesamtspielzeit: 13 Minuten Produktionsjahr: 2020
Studio, Verleih, Vertrieb: Baobab - Globales Lernen
Altersfreigabe: ab 12 Jahren gemäß § 14 JuSchGSprachen: EnglischUntertitel: Deutsch
Der Kurzfilm "Die Betroffenen" zeigt die Auseinandersetzung von Flugzeugcrew und Passagier*innen mit einer ungewöhnlichen Situation. Kurz bevor das Flugzeug abheben will, weigert sich eine Passagierin ihren Platz einzunehmen. Sie will die Abschiebung eines Mannes nach Afghanistan verhindern. Die Anwesenden im Flugzeug werden aus ihrer Routine gerissen und sind plötzlich damit konfrontiert, Position zu beziehen.
Der Film spielt ausschließlich im Inneren des Flugzeugs. Die Kamera springt zwischen dem Cockpit, in dem Pilot und Co-Pilot eine Entscheidung über den Umgang mit der Situation treffen müssen, und dem Passagierbereich. Hier finden sich Charaktere verschiedenster Milieus wieder. Vom Geschäftsmann, über ein junges Pärchen, einen Vater mit Sohn etc. Im Gegensatz zum Alltag außerhalb des Flugzeugs können die Personen den in dieser Situation aufkommenden Themen und Fragen nicht ausweichen. So zeigen sich imFlugzeug verschiedenste Sichtweisen auf das Verhalten der Aktivistin und der Mitreisenden, die auch Erklärungen und Rechtfertigungen für das eigene Verhalten abgeben.
In vielen kurzen Szenen wird die Auseinandersetzung der "Betroffenen" mit den aufkommenden moralischen Fragen dargestellt. Im Gegensatz zur Flugzeugcrew und zu den Passagier*innen werden jedoch weder die Aktivistin noch die von Abschiebung bedrohte Person im Bild gezeigt. Bis auf Bruchteile der Diskussion zwischen Aktivistin und Flugpersonal bleibt auch das Gesagte im Unklaren. Die Entscheidung, wer nun eigentlich "die Betroffenen" sind, überlässt die Regisseurin ihren Zuschauer*innen.
Die Inspiration für den Kurzfilm erhielt die Regisseurin durch einen Fall, der durch die internationale Presse ging. Eine junge schwedische Studentin buchte 2018 ein Flugticket, um die bevorstehende Abschiebung eines Mannes nach Afghanistan zu verhindern. Sie weigerte sich ihren Sitzplatz einzunehmen und verzögerte so den Abflug des Flugzeuges. Ihren Protest streamte die Aktivistin live auf Facebook, dabei filmte sie sich selbst mit ihrem Smartphone. Insbesondere durch die mediale Aufmerksamkeit erreichte die Schwedin ihr Ziel: Die Abschiebung des afghanischen Asylsuchenden wurde abgebrochen. Rikke Gregersen dreht die Perspektive in ihrem Kurzfilm um. Statt des Gesichts der Aktivistin sind ausschließlich das Flugpersonal und die Passagier*innen zu sehen.
"Die Betroffenen" zwingt die Zusehenden, sich mit ihrer eigenen Haltung zu beschäftigen. Unweigerlich stellt man sich die Frage "Wie würde ich handeln?". Der Film regt an, die eigenen moralischen Urteile zu hinterfragen und sich mit neuen Perspektiven auseinanderzusetzen
Für eine Lehrkraft (zum Einsatz in der Schule)
Für alle Lehrkräfte einer Schule (zum Teilen mit allen Lernenden der Schule)
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